Von Saalfelden Leogang stoßen wir vor in die Region Hochkönig. Es wird bergiger, das Land hat nichts Flaches mehr. Wenn man unten ist, muss man wieder hinauf. Das gilt für die Hauptstraße, die von Maria Alm nach Bischofshofen zwei Pässe überwinden muss, und das gilt für die Wege rechts und links davon. Aber das Hochkurbeln lohnt sich hier in ganz besonderem Maße. Der Hochkönig ist ein riesiger Klotz mit magischer Anziehungskraft. Wer die Baumgrenze überwunden hat, schaut nicht mehr nach hinten, nur noch da hin. Die Landschaft, die an sechs Tagen Gravel Peaks an uns vorbeizieht, weiß immer zu überraschen, ist immer reizvoll und spannend. Aber hier verdient sie am meisten das Prädikat gewaltig!
Ein wenig Zeit, die Beine auf Betriebstemperatur zu bringen bleibt, wenn wir auf dem Weg des Vortages von Saalfelden nach Maria Alm rollen, dann aber das Steinerne Meer links liegen lassen und nur noch geradeaus den Hochkönig im Blick haben. Zwischen Maria Alm und Hinterthal, ein paar Kilometer weiter in Richtung Dienten, wurde ganz frisch eine Verbindung in der Natur angelegt. Wer nicht mehr die Hauptstraße fahren will, muss sich den verkehrsberuhigten Weg aber erarbeiten. Das ist eine Prüfung über rund 500 Höhenmeter. Die Belohnung ist ein freier Blick zurück auf Maria Alm und das Saalfeldener Becken, ein extravaganter Passübergang auf einem langen Holzsteg, gefolgt von zwei Easy-Trail-Abschnitten mit geschwungenen Kurven, die richtig Spaß machen, nur unterbrochen von einem kurzen Stück Forstweg. Das ist abwechslungsreich und alles andere als langweilig.
An Hinterthal vorbei ist bald nach einem Stück Pass-Straße der Filzensattel erreicht und die Strecke trickst ein wenig mit der Topographie, lässt die Talabfahrt zunächst aus. Es folgt der Abschnitt, der wohl am schönsten zu fahren ist. An der Talflanke zieht der Weg im angenehmen Auf und Ab oben an Dienten vorbei. Es gibt tolle Blicke zum Hochkönig und die Beine können sich für das große Finale etwas entspannen.
Es geht hinauf auf den schönsten Aussichtsbalkon vor dem Hochkönig, die Wastlhöhe auf 1737 Metern Höhe. Zunächst noch etwas auf der Straße, aber bald führt ein breiter, gut ausgebauter Forstweg immer weiter hinauf. Und je höhe man kommt, desto mehr öffnet sich der Wald und lässt einen bald im Mega-Panorama weiter hinauf kurbeln. Oben angekommen bleibt das Panorama ungestört – auf einem weiteren Highlight-Abschnitt, dem erhabenen Weg oben auf dem Kamm entlang hinüber zum Nachbargipfel, dem Kohlmansegg. Von hier oben geht es ins Ziel nur noch bergab. Bald wartet weiter unten die Tiergartenalm mit der nächsten Sonnenterrasse, die man eigentlich nicht auslassen darf. Aber der wartet ja noch das König & Kuh, das Ziel der 2. Etappe etwas oberhalb von Dienten. Diese Event-Location ist ein weiteres Highlight dieser Etappe: Après Bike in sehr cooler Atmosphäre vor einer Hammerkulisse. Darauf darf man sich auf jedem Meter dieser Etappe freuen und die Aussicht darauf als Motivation mitnehmen.