Wow! Was für eine epische Königsetappe? Nach 2012 freuen wir uns, Falcade wieder im Kreis der Etappenorte begrüßen zu dürfen. Und weil wir nicht wie zuletzt von Sillian direkt nach San Martino müssen, bietet sich die Chance, zwei Pässe einzubauen, die noch nie Teil der TOUR Transalp waren: den Passo Staulanza und den Passo Duran. Die beide, ohne zu übertreiben, zu den schönsten gehören, die man in den Dolomiten fahren kann. Auch den Fun Fact gibt es gleich hinterher: Die 19. Etappe des Giro d’Italia führt am 29. Mai, nur vier Wochen vor der Transalp, von Agordo über Passo Duran, Passo Staulanza und Passo Giau bis kurz vor Cortina genau auf unserer Strecke, allerdings andersrum. Mehr geht nicht! Wenn man nicht den Lenker sicher greifen müsste, würde man auf dieser Etappe am Liebsten das Handy dauernd in der Hand halten. Das ist vielleicht die Etappe mit der größten „Instagramability“ – zumindest für diejenigen, die sich gerne vor berühmten Gipfeln in Szene setzen. Die Prominenz der Dolomiten, des Unesco Weltnaturerbes, steht entlang der Strecke Spalier: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Hohe Gaisl, Antelao, Tofana, Civetta, Monte Pelmo, und zuletzt die Gipfel der Dolomiti Bellunesi. Hätte man nur einen Tag, um einem Berg-Neuling den Zauber der Dolomiten nahe zu bringen, das wäre die passende Sight-Seeing-Tour. Sportlich bestimmt der Passo Giau diese Etappe. Die Pass-Straße führt etwas abgelegen durch die Felstürme der Cinque Torri von Cortina da hinauf zum höchsten Punkt der Etappe. Insider handeln den „Giau“ sogar als den schönsten aller Dolomitenpässe, vielleicht auch deshalb, weil er weniger überlaufen ist als andere Pässe dieses bei Urlaubern sehr beliebten Gebirges. Nach einer rassigen Abfahrt bis Selva di Cadore schließt gleich der Anstieg zum Passo Staulanza an, der mit angenehm ansteigenden 450 Höhemetern in Kategorien der TOUR Transalp fast geschenkt ist. Die gut ausgebaute Straße schlängelt sich hindurch zwischen der Civetta und dem Monte Pelmo, der erhaben über der Straße thront, und dem man Asphalt mit dem Rennrad nicht näher kommen kann als hier. Prädikat Wunderbar! Die Abfahrt ins Val di Zoldo ist wieder rasant, die Straße ist breit, die Kurven sind geschwungen – Fahrspaß garantiert. Im kleinen Dorf Dont zweigt schließlich die Straße zum Passo Duran ab, die sich nun viel schmäler hinter dem Massiv der Civetta hinaufmogelt. 650 Höhenmeter Anstieg sind für einen Alpenpass ebenfalls nicht sehr viel, doch aufgepasst! Dieser Anstieg ist steiler als der letzte und mit 2000 Höhenmetern in den Beinen verdient diese Kletterrampe Respekt. Diesen Respekt verdient auch die Abfahrt hinab nach Agordo auf einer weiterhin schmalen, sehr kurvigen Straße. Unten in Agordo angekommen fehlen schließlich noch 600 Höhenmeter, die aber auf 18 Kilometer zahm verteilt sind, um für diese gewaltige Etappe eine Kerbe ins Oberrohr zu ritzen. Oder diesen aus allen Blickwinkeln epischen Ritt einfach nur in Erinnerung zu behalten.